Machen Sie mit bei der Kampagne und mobilisieren Sie Praxisteam, Patientinnen und Patienten
Im vergangenen Jahr wurde mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die gesetzliche Budgetierung zahnärztlicher Leistungen wieder aus der Mottenkiste geholt. Und das, obwohl der Anteil an den Gesamtausgaben der GKV für die vertragszahnärztliche Versorgung durch die präventionsorientierte Ausrichtung seit Jahren kontinuierlich gesunken ist.

Die Politik hat sich ganz bewusst auf die Seite der Kostendämpfung geschlagen und gegen die präventionsorientierte Versorgung und die berechtigten Ansprüche der Versicherten gestellt. Dieser tiefgreifende politische Einschnitt geht klar zu Lasten der modernen Parodontitistherapie. Trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und nachprüfbarer Sachargumente hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach dort den Rotstift angesetzt.
Abgesehen davon ist eine solche Politik in höchstem Maße ungerecht gegenüber der Zahnärzteschaft. Wir haben während der Corona-Pandemie die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung zu jedem Zeitpunkt unter hohem Einsatz vollumfänglich erhalten. Statt einen Ausgleich der gestiegenen Betriebskosten und der Folgen durch den zunehmenden Fachkräftemangel zu erhalten laufen wir nun Gefahr, auch noch durch die Wiedereinführung der strikten Budgetierung und der Limitierung der Punktwerte die Patientenversorgung im Bereich der Parodontitistherapie nicht mehr umfänglich sichern zu können.

Dass dadurch letztlich auch die Niederlassungswilligkeit sinkt und vorzeitige Praxisschließungen mit fatalen Folgen für die flächendeckende und wohnortnahe Versorgung befördert werden, ist eine logische Folge.
Damit die zahnärztliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nicht unter die Räder gerät und die Zahnarztpraxen künftig wieder unter angemessenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen tätig werden können, hat die KZBV gemeinsam mit allen KZVen und im Schulterschluss mit der Bundeszahnärztekammer, den Länderzahnärztekammern sowie den zahnärztlichen Verbänden die bundesweite Kampagne „Zähne zeigen!“ ins Leben gerufen. Mit ihr sollen die langfristigen Folgen der Budgetierung verständlich, nachvollziehbar und einprägsam kommuniziert werden. Dabei wollen wir über die Zahnarztpraxen die Patientinnen und Patienten erreichen.
„Diagnose Sparodontose“ und mehr

In den kommenden Wochen werden allen Zahnarztpraxen doppelseitige Plakate, Postkarten, Informationsflyer, Thekenaufsteller, Stempel und Buttons zugesandt. Sie machen mit der starken Botschaft „Diagnose Sparodontose“ auf die Kampagne aufmerksam. Ergänzt wird dieser Slogan durch Warnungen vor drohenden regionalen Versorgungsproblemen („Versorgung örtlich betäubt“) und vor den Folgen gekürzter Mittel: „Von dieser Gesundheitspolitik bekommt man Zahnfleischbluten, Herr Lauterbach“.

Drehund Angelpunkt der Kampagne ist die Website zaehnezeigen.info, auf der sich unsere Patientinnen und Patienten und die Praxisteams über die konkreten negativen Auswirkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes informieren. QR-Codes leiten direkt auf die Kampagnenseite. Zusätzlich vermittelt ein anschauliches Erklärvideo Zielsetzung und Handhabung der Kampagne im Praxisteam. Flankiert werden diese Maßnahmen von einer Social-Media-Aktion auf Twitter und Instagram, die unter dem Hashtag #zähnezeigen mit ausdrucksvollen Bildern von Nutzern, die ihre Zähne zeigen, Aufmerksamkeit erzeugt.

Botschaft an Politik und Patienten

Zudem ruft die Webseite Patientinnen und Patienten dazu auf, sich in den nächsten Wochen und Monaten direkt an ihre regionalen Abgeordneten und politische Entscheidungsträger auf Landesund Bundesebene zu wenden und diese darauf hinzuweisen, dass die Kostendämpfungspolitik der Patientenversorgung schadet und ein Ende finden muss.
Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte in Nordrhein müssen gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unsere Stimme deutlich erheben und unsere Patientinnen und Patienten aufklären. Nur wenn Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit Ihren Praxisteams die Kampagne „Zähne zeigen!“ aktiv unterstützen, tatkräftig mitarbeiten und sie in Ihren Praxen an die Patientinnen und Patienten herantragen, wird sie ein Erfolg werden. Ihre KZV Nordrhein und die KZBV werden Sie in den kommenden Wochen über die weiteren konkreten Maßnahmen informieren.
Machen Sie mit, Seite an Seite – auch bei der Demonstration am 14. Juni (11.00) auf dem Roncalliplatz am Dom – und informieren Sie Ihre Patienten!

Rückfragen an:
KZV Nordrhein, Presse-/Öffentlichkeitsarbeit Dr. Uwe Neddermeyer
Tel.-Nr.: (02 11) 96 84 -217
Fax-Nr.: (02 11) 96 84 -332
E-Mail: uneddermeyer@kzvnr.de